So manch jemand mag es vermutlich kaum glauben, doch das „Haus Hubwald“, Einrichtung für beeinträchtigte Menschen des Schwesternverbands, wird in diesem Jahre stolze 40 Jahre alt. Wer bereits richtig zurückgerechnet hat, der weiß nun, dass im Jahr 1984 die Geburtsstunde der Einrichtung in Eppelborn-Habach liegt. Ganz konkret kann dort am 16. Mai Jubiläum gefeiert werden, dem Datum, an dem das „Haus Hubwald“ damals noch unter dem Namen „Psychisches Pflegeheim Eppelborn-Habach“ eröffnet wurde. Die Geschichte der Einrichtung lässt sich allerdings schon etwas früher erzählen und liegt nicht zuletzt einem immer stärker werdenden Bewusstsein für Menschen mit Beeinträchtigung innerhalb der Politik und Gesellschaft zugrunde. Dieses Bewusstsein führte über einen fortwährenden Zeitraum zu neuen Gesetzen, wie beispielsweise dem Bundessozialhilfegesetz aus dem Jahr 1961 oder einem Gesetzespaket aus dem Jahr 1974, bei dem das Rehabilitationsgesetz den Kern bildet. Der Schwesternverband entwickelte sich zu dieser Zeit mehr und mehr vom Schul- zum Einrichtungsträger und galt schon damals mit seinem Engagement für beeinträchtigte Menschen in gewissermaßen als Vorreiter. Dennoch sollte – gerade in Anbetracht der Entwicklung innerhalb des Landes – die eigene Entwicklung nicht ins Stocken geraten.
So beschließt die Verbandsspitze im Januar 1981 eine Konzentration auf die Arbeit mit geistig Schwerstbeeinträchtigten aller Altersstufen. Ein Jahr später starteten im September 1982 dann die Bauarbeiten für das neue Pflegeheim in Eppelborn. Die Grundsteinlegung erfolgte damals sogar in Anwesenheit von Ministerpräsident Werner Zeyer. Bereits bei der Bauplanung des heutigen „Haus Hubwald“ beherzigte der Pflegeträger die neuen Ansätze der Regierung, die sich immer eindeutiger durch Schlagwörter wie „Lebensqualität“, „Humanisierung“, „Demokratisierung“ und „Chancengleichheit“ charakterisieren ließen. So wurde die Einrichtung bewusst etwas kleiner gebaut und anstatt eines Hochhauses entschied man sich für die Bauweise von Bungalows, sodass einzelne familiäre Wohngruppen entstehen konnten. Bereits vier Tage vor der offiziellen Einweihung der Einrichtung wurde der „Förderkreis Behindertenhilfe ‚Haus Hubwald‘“ gegründet. Entstanden aus 28 Gründungsmitgliedern, zählt der Verein heute etwa 130 Mitglieder. Schnell entpuppte sich die Eröffnung der Einrichtung zu einem Erfolg, der sich durch die Schaffung von über 100 Dauerarbeitsplätzen und der raschen Vollbelegung der über 200 Heimplätze begründet.
Trotz der damaligen Modernität der Einrichtung gab es im Laufe der Zeit immer wieder Modernisierungsmaßnahmen, von denen die Menschen mit Beeinträchtigung profitieren sollten. Damals gab es noch ausschließlich Vier-Bett-Zimmer, sodass die Privatsphäre für die Bewohner*innen zu kurz kam, was den Mitarbeiter*innen und Verantwortlichen zu dieser Zeit schnell bewusstwurde. Nach und nach wurden daher die Mehrbettzimmer zu Einzel- und Doppelzimmer umfunktioniert. Obwohl die Einrichtung in den Jahren 2003 und 2007 durch insgesamt zwei Neubauten erweitert wurde, hat sich die Anzahl der der Pflegeplätze seit der Eröffnung daher nur minimal erhöht. Allerdings wird somit jedem/jeder Bewohner*in eine entsprechende Rückzugsmöglichkeit gewährt. Ein Jahr nach der Fertigstellung des zweiten Neubaus wurde das „Psychische Pflegeheim Eppelborn-Habach“ zum „Haus Hubwald“ umgetauft.
Auch das Angebot in Eppelborn wurde über die Jahre entsprechend erweitert und an die individuellen Bedürfnisse der Menschen angepasst. So entstand in den letzten Jahren eine dezentrale Heimversorgung mit zwei neuen Wohnangeboten: „Wohnen am Markt“ und „Wohnen am Kloster“. Organisatorisch gliedern sie sich zwar an das „Haus Hubwald“ an, befinden sich aber mitten in Eppelborn und bieten Platz für insgesamt 24 psychisch beeinträchtigten Menschen mit höherem Selbstständigkeitsgrad. Diese Menschen sind zum Teil aus dem „Haus Hubwald“ in die neuen Einrichtungen umgezogen und haben dort ein neues Zuhause gefunden. Nicht zuletzt aufgrund der stetigen Entwicklungen änderte sich auch das Leben für die betreuten Menschen. Inklusion ist hier das Stichwort. Die beeinträchtigten Menschen leben heute mitten in der Gesellschaft, besuchen Veranstaltungen und sind etwa Mitglied im Sportverein.
Seit 2023 ist Carsten Wallrich Leiter der Einrichtung. Schon über elf Jahre arbeitet Wallrich beim Schwesternverband, sodass der Diplompädagoge einen großen Erfahrungsschatz mitbringt. Mit im Leitungsteam sind Pflegedienstleiter Sascha Hallbach und seine Vertretung Nathalie König sowie die Servicleitung Tanja Seibert mit Vertreterin Klaudia Houy. Aber die Leitung eines so großen Betriebs wie des „Haus Hubwald“ vollzieht sich nicht ohne Unterstützung. Diese erhält das Team auch aus den Reihen des Qualitätsmanagements, des Case-Managements, der Praxisanleiter*innen und eines psychologischen Fachdienstes.
Gemeinsam wird nun am 26. Mai das anstehende Jubiläum gefeiert. Dazu wird ein großes Zelt aufgebaut, worin das Fest um 10 Uhr am Morgen mit einem Gottesdienst eröffnet wird. Anschließend folgt ein offizieller Festakt woran sich die Möglichkeit zum Mittagessen anschließt. Manfred Schmitt unterhält dazu mit dem Klavier. Am Nachmittag erwartet die Gäste ein abwechslungsreiches Programm mit dem Chor des „Haus Hubwald“ und den „Heroldsingers“ des HKV. Außerdem werden verschiedene Aktionsstände für viel Spaß sorgen und auch ein Kinderprogramm ist eingeplant.
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